Angepinnt Die Entstehung von BASCOM

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  • Die Entstehung von BASCOM

    Der Erfinder von BASCOM heißt Mark Alberts und ist bis heute Chef der Firma MCS Electronics in der Nähe von Amsterdam.

    Mark Alberts schreibt selbst:
    "Seit meiner Jugend faszinierten mich Fernbedienungen, Roboter, Sender - kurz gesagt: alles, was mit Elektronik zu tun hat. Ich baute unzählige elektronische Geräte und entwarf sehr viele Leiterplatten per Hand.
    An der ETS (electronic technical school) hatten wir einen Philips Mainframe-Computer, der mit einer Art BASIC programmiert werden konnte. Bei Philips arbeitete ich mit einem Industriecomputer, der ebenfalls in BASIC programmiert werden konnte. Auch der Apple II, den wir später an der ETS bekamen, konnte in einem BASIC-Dialekt programmiert werden. Punktmatrixdrucker konnten zu der Zeit keine guten Ausdrucke erzeugen und Leiterplattenentwurf war immer noch sehr mühsam.

    Als der Atari (ST1040 mit einem erschwinglichen Leiterplattenentwurfsprogramm) aufkam, kaufte ich meinen ersten richtigen Computer.
    Es kam mir sehr gelegen, dass ein schöner BASIC-Interpreter, der ähnlich zu GW-BASIC war, im Betriebssystem (TOS) enthalten war. Irgendwie gefiel mir diese Sprache. Sie war einfach und sehr intuitiv zu benutzen.

    Zu jener Zeit bestanden elektronische Schaltungen aus vielen CMOS und TTL ICs.
    Dann stellte Atmel den 89C2051 her, ein 20-Pin Chip mt Flash-Memory. Ich fand es spannend, dass es nun einen kleinen Mikroprozessor gab, der gelöscht und neu programmiert werden konnte, ohne UV-Licht zum Löschen des Speichers benutzen zu müssen. Vor dem Atmel-Chip hatte ich den 8052AH mit einem BASIC-Interpreter benutzt. Das ging gut, aber der Code lief zu langsam. Das EPROM musste mit UV-Licht gelöscht werden, was lange dauerte. Das EPROM musste auch dauernd ein- und ausgesteckt werden. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen.
    Ich sah den 89C2051 als idealen Ersatz für viele CMOS/TTL-ICs. Er würde das Leiterplattenlayout stark vereinfachen. Deshalb wurde der 2051 quasi ein "Ersatz-IC". Man war nun in der Lage, sich eigene ICs zu designen! Die Vorstellung, das Verhalten elektronischer Schaltungen zu verändern indem man einfach neu programmierte statt einen Lötkolben zu benutzen, faszinierte mich. Heute ist das die übliche Vorgehensweise, um Firmware zu aktualisieren, Fehler zu beheben oder zusätzliche Features hinzuzufügen. 1993 war das - zumindest meines Wissens - nicht so üblich.

    Ich schrieb zunächst ein Tool für DOS. Ich überarbeitete das Tool, als ich mit der Stabilität für Windows 3.1 einigermaßen zufrieden war. Das Tool schrieb ich für meinen eigenen Gebrauch. Als ich bemerkte, dass das Tool auch für andere nützlich sein könnte, entschied ich mich, Hilfedateien und einen Simulator hinzuzufügen und das Ganze gegen eine kleine Gebühr zu verkaufen.
    Im Jahr 1995 begann MCS, BASCOM-LT, einen BASIC-Compiler für Windows 3.1 zu verkaufen. Es war die erste Entwicklungsumgebung unter Windows, die eine komplette und erschwingliche Lösung mit Editor, Compiler, Simulator und Programmer bot. BASCOM-LT war ein 8051-Compiler. Der Grund für die Beliebtheit war, dass es eine Menge an Funktionalität bot, die mit BASIC benutzt werden konnten. Es war zum Beispiel sehr einfach, ein LC-Display zu benutzen, indem man in einer Konfigurationszeile die verwendeten Pins definierte und voila - man hatte in wenigen Minuten eine lauffähige Anwendung. Wenn ein anderes LC-Display verwendet werden sollte, änderte man einfach die Konfigurationszeile. Wenn ein anderer Prozessor verwendet werden sollte, musste man nur den Namen der Definitionsdatei ändern. Es wurden keine .h Dateien oder ähnliches benötigt. Ein wichtiger Grund für den Erfolg von BASCOM war, dass wir viel von der Komplexität vor dem Benutzer verbergen. Kein Assembler, einfache Befehle. Und: Support und kostenlose Updates! Unternehmen, welche die BASIC Stamp benutzten, erkannten weitere Vorteile: Es gab keine teuren Module und der Code lief viel schneller.

    Als Windows 95 Industriestandard wurde, verlangten die Benutzer eine 32-Bit-Version. Ein großer Teil von BASCOM-LT wurde neu geschrieben und zusätzlich wurden Arrays und Gleitkomma-Unterstützung implementiert. Bei den vielen 8051-Vaianten war es unmöglich, alle Chips direkt zu unterstützen. Die Einführung von Device-Definitions-Dateien ("DAT"-Dateien) ermöglichte es dem Benutzer, verschiedene 8051-Varianten einfach zu konfigurieren.

    Als Atmel die AVR-Chips herausbrachte, wurde der 8051-Compiler nochmals umgeschrieben, um die leistungsfähigen neuen AVR-Chips zu unterstützen. Das Ergebnis war BASCOM-AVR.
    Die AVR-Chips haben eine Menge internen Speicher. Sie benutzen eine einfache lineare Adressierung. Und das Beste: Man kann die Chips sogar sich selbst programmieren lassen. Kein Wunder, dass diese Chips so beliebt wurden. Da die AVR-Chips sehr leistungsfähig sind, konnten wir auch den Compiler erweitern. Wir konnten Features hinzufügen, die mit dem 8051 nahezu unmöglich waren.

    Mit immer mehr Benutzern wurde es unmöglich, alles in meiner Freizeit zu schaffen. Um die Zukunft von BASCOM zu gewährleisten, entschloss ich mich daher, Vollzeit für MCS zu arbeiten.
    Heute ist MCS ein kleines Unternehmen mit drei Mitarbeitern und einigen Freelancern. Wir glauben an kostenfreie Updates und Support. Mit der wachsenden Anzahl an Benutzern ist es jedoch nicht möglich, jeden persönlich zu unterstützen. Das Lesen und Beantworten von Mails ist sehr zeitintensiv. Ganz zu schweigen von diverser Hardware. Wir unterstützen sogar Hardware!
    Seit langer Zeit arbeiten wir an einer immer professionelleren Software. Gelegentlich fügen wir neue Fetures zur jeweils aktuellsten BASCOM-Version hinzu. Eine ARM-Version befindet sich auch in Entwicklung.
    Beachten Sie bitte, dass wir für neue Versionen oder neue Features weder Details noch Zeitrahmen nennen. Unser Hauptanliegen ist die Unterstützung neuer Prozessoren wie die xmega-Prozessoren und Fehlerbehebung und Weiterentwicklung Um auf eine neue Version zu migrieren, ist es wichtig, dass Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand halten. Daduch wird die Migration einfacher.

    Was wir wichtig finden:

    • Umweltschutz. Wir verwenden nur wiederverwertbares Verpackungsmaterial.

    • Dass jeder Mikrocontroller benutzen kann. Mikrocontroller sind wie andere ICs, aber der Benutzer kann ihr Verhalten programmieren.

    • Datenschutz: Wir behandeln Kundennamen, -details und -Codes vertraulich.

    • Kostenfreie Updates: Updates sind seit 1995 kostenfrei für Sie und es ist beabsichtigt, das weiterhin so zu handhaben, aber es gibt keine Garantie, dass das immer so bleiben wird. Um kostenfreie Updates erhalten zu können, MÜSSEN Sie ihre Software innerhalb eines Jahres registrieren.

    • Kostenfreier, aber eingeschränkter Support. Eingeschränkt deshalb, weil wir nicht die Resourcen haben, alle Mails zu lesen und zu beantworten. Profi-User können einen SLA-Support-Vertrag mit garantierten Antwortzeiten kaufen.

    • Unterstützung neuer Mikrocontroller. Es ist uns wichtig, neu herausgebrachte Mikrocontroler zeitnah zu unterstützen.

    • Der Kunde: Wir ergänzen die Features, die am meisten nachgefragt werden. Es spielt keine Rolle, was es ist, solange ein Feature viel nachgefragt wird und sinnvoll ist und nicht mit anderen Features kollidiert.

    • Dass Sie Spaß an Elektronik haben - egal, wo Sie wohnen, welcher Religion Sie angehören, welchen Geschlechts, welchen Alters oder welcher Hautfarbe Sie sind.

    • Dass Sie eine kostenlose Demo-Version benutzen können, die keine Werbescreens hat. Dass Sie für die Vollversion bezahlen, wenn Sie BASCOM kommerziell nutzen. Bitte benutzen Sie keine Raubkopien! Downloaden Sie nur von mcselec.com. Downloads von anderen Webseiten können Viren, Spyware oder andere Malware enthalten! Wenn wir Raubkopien erkennen, dann generiert der Compiler kleine zufällige Fehler, die schwierig zu finden sind.

    Viel Spaß mit BASCOM!

    Mark Alberts
    MCS Electronics"


    (Übersetzung von: http://avrhelp.mcselec.com/index.html?about_mcs_electronics.htm durch Stefanhamburg mit freundlicher Genehmigung von Mark Alberts)